Grundschule Fischbach und Friedrich-Wilhelm-Herschel-Grundschule
Ella Robles-Harwart hat sogar bei einer Geigenbauerin gedreht, um „ihren“ Kindern einen virtuellen Besuch dortselbst zu ermöglichen. Lehrerin und MUBIKIN-Koordinatorin Monika Hormeß an der Grundschule Fischbach bezeichnet dieses Video als „Zuckerl für uns“.
Robles-Harwart ist MUBIKIN-Musikpädagogin in Fischbach und an der Friedrich-Wilhelm-Herschel-Grundschule. Sie hat sich auf den Weg der virtuellen Selbstertüchtigung gemacht nach dem Motto „Da hilft es nicht zu jammern, man muss das Beste daraus machen“. Denn nach einer kurzen Phase zu Beginn des laufenden Schuljahres, in der sie noch einen gemeinsamen Schultanz einüben und zur Freiluft-Aufführung bringen konnte, ging es schnell in den nächsten Lockdown.
Im ersten Lockdown letztes Jahr waren die Möglichkeiten der Musikvermittlung noch auf das Versenden von Arbeitsblättern beschränkt. Beim zweiten Lockdown, so sagt sie, waren die Schulen vorbereitet und hatten elektronische Tools im Einsatz wie etwa das virtuelle Regal Padlet.
Auf den virtuellen Plattformen der Schulen konnte Robles-Harwart ihr Material für die Lehrkräfte einstellen. Bei der Produktion von Videos war ihr wichtig zu berücksichtigen, „dass Kinder Musik verstehen, indem sie sie selbst praktizieren. Deshalb habe ich mit Schlagwerk angefangen, weil entsprechende „Instrumente“ überall vorhanden sind.“
Im Laufe der Zeit produzierte sie Videos zu etlichen weiteren Instrumenten, die ihr Sohn (Schlagwerk) und Freunde (Geige, Horn, Klarinette, Trompete) für sie einspielten. Auch Hörbeispiele produzierte sie, unter anderem“, zu Georg Friedrich Händels „Feuerwerksmusik“, zu Bedrich Smetanas „Moldau“ und zu Antonio Vivaldis „Vier Jahreszeiten“. Letztere durften die Kinder mit angeleiteter Body Percussion begleiten. Die hat sie selbst eingespielt.
Am Ende der Produktionen kam eine Aufforderung an die Kinder: „Ich würde mich freuen, ein Video von Dir zu bekommen.“ Und Robles-Harwart bekam immer wieder Rückmeldungen mit Dokumentationen der Kinder beim Üben. Sie findet nicht nur „toll, dass die Kinder zeigen konnten, was sie geübt haben“. Sondern die Rückmeldungen zeigten ihr auch, dass sie ihr Ziel erreicht hatte: „Hauptsache, man erreicht die Kinder und sie bleiben am Ball.“ Ohne die engagierten Lehrkräfte wäre das natürlich nicht gegangen, die nach der Anlaufphase auch konkret nachgefragt hätten, ob sie etwas habe zum Beispiel „für meine Quarantäne-Kinder“.
Monika Hormeß, Lehrerin und MUBIKIN-Koordinatorin an der Grundschule Fischbach:
Der Unterricht per Video klappt erstaunlich gut. Frau Robles-Harwart versorgt uns regelmäßig mit coolen Ideen wie Vorstellung vom Schlagwerk und dazu Mitmachworkshops mit Schlagwerk aus Küchengegenständen. Dazu kamen die Vorstellungen weiterer Instrumente, die „Tritschtratschpolka“ zum Mitspielen und „die Moldau“ als großes Werkhörprojekt.
In der Faschingszeit war unser Erstklässlerlieblingslied: „Die Affen rasen durch den Wald“, mit dem wir oft die Videokonferenz am Morgen begannen. In der Videokonferenz dürfen wir ja zum Glück singen. Für die größeren Kinder war es „supercalifragilistic“ aus dem Musical Mary Poppins, ein Lied das hohe Ansprüche an Merkfähigkeit und Sprechtempo stellte.
Den Kindern gefällt das gut, sie machen gerne mit und probieren Neues eifrig aus, wie zum Beispiel unseren „Familienrap“. Die Musik bringt einen angenehmen Ausgleich auch in den Video-Unterricht.
Karin Schöne, Konrektorin der Friedrich-Wilhelm-Herschel-Grundchule:
Wir bekommen seit Dezember wöchentlich Materialien, selbsterstellte Videos und Links zugeschickt, die unseren Kindern auch in diesen Zeiten Einblicke in die Musik ermöglichen. Orchesterinstrumente, Orffinstrumente, verschiedene Komponisten und berühmte Werke wurden den Kindern vorgestellt. Viele Mitmachaktionen haben den Kindern Freude bereitet.
Angeregt durch einen noch im November von Frau Robles-Harwart einstudierten Tanz entwickelten zwei Kolleginnen einen Schultanz, der über Videostream nun in allen Klassen geübt wurde. Dieser soll dann im Sommer hoffentlich mit allen Kindern auf dem Schulhof getanzt werden.
Die ganze Schule dankt Frau Robles für ihren Einsatz und ihr Engagement für unsere Schülerinnen und Schuler und die tatkräftige Unterstützung unserer Lehrkräfte.