Konrad-Groß-Schule und Knauerschule
„Das Video-Drehen war am Anfang nicht so einfach, aber dann ist man auch ein bißchen stolz.“ Marie-Laure Dubreil-Steinkrug ist MUBIKIN-Musikpädagogin in der Konrad-Groß-Schule und in der Knauerschule. Und sie hat nicht nur gelernt, wie man ein Lehr-Video dreht, sondern auch, wie man ein Padlet befüllt und wie man online Musik-Unterricht gibt.
Ein Padlet ist eine Art Online-Regal, in das man „Dinge“ stellt wie Texte, Hörbeispiele oder Videos, die andere sich dann ausleihen können (s. Foto). Seitdem Kinder zuhause bleiben mussten, hat sich dieses Instrument ganz schnell für den Unterricht bewährt. Und es ist eine echte Erleichterung für die „Belieferung“ von Lehrkräften mit Material, die dieses Material wiederum den Kindern zur Verfügung stellen.
„Meine Tandempartnerin Sabine Kuntz hat mir viel geholfen bei der Befüllung des Padlets und mit Videos“, sagt Dubreil-Steinkrug. Ihr Mann sei als IT-Experte ebenfalls eine gute Stütze gewesen. Infos über neues Material auf dem Padlet habe sie den Lehrkräften auch über eine Messanger-App bekannt gegeben. Umgekehrt seien Lehrkräfte mit gezielten Anfragen auf sie zugekommen. Zum Beispiel hat sie zum Thema Bienen eine Audio-Datei des „Hummelflugs“ von Nikolai Andrejewitsch Rimski-Korsakow ins „Regal“ gestellt.
Auch die Musikpädagog*innen der Musikschule Nürnberg haben seit März ein gemeinsames Padlet, über das sie Material tauschen oder auch mal herumfragen, ob jemand etwas zu einem bestimmten Thema hat. Und wenn das ausnahmsweise nicht der Fall ist, dann könne man sich auch zusammentun und gemeinsam etwas Neues entwickeln, so Dubreil-Steinkrug. So habe sie den Rap einer Kollegin mitgestaltet und eingestellt.
Vor allem die Erstklässer würden über Padlets versorgt. So bekämen sie wenigstens Zugang zur Musik, allerdings erhalte sie auf diesem Wege wenig Rückmeldung, sag Dubreil-Steinkrug. „Die Kinder sehen zwar die Videos an, aber sie brauchen eigentlich schon gezielte Zuwendung. Der Online-Unterricht mit den zweiten und vierten Klassen ist eine tolle Möglichkeit, wieder in direkten Kontakt zu kommen.“ Die Lehrkräfte finden es in beiden Fällen toll (s. Zitate), und die Kinder erst recht (s. Fotos der Berichte).
Sabine Kuntz, Lehrerin einer ersten Klasse in der Knauerschule:
"Dienstags steht Musik mit Marie-Laure im Stundenplan. Seitdem der Unterricht auf Distanz stattfinden muss, finden meine Erstklässler jeden Dienstag eine Audiodatei oder ein Video mit musikalischen Aktivitäten von ihrer MUBIKIN-Lehrerin in ihrem Padlet. Ganz einfach zum Mitmachen. Super!"
Kerstin Polzin, Lehrerin einer zweiten Klasse in der Knauerschule:
„Mubikin und Corona. Erst mal hat ja die Musik sehr gelitten. Kein singen, spielen auf Instrumenten, keine Marie-Laure mehr. Das ging ja fast ein Jahr so. Jetzt also digital, geht erstaunlich gut finde ich. Und wir dürfen wieder singen, juhu! Dass so viele Kinder mitmachen, zeigt ja, dass sie es genießen. Für mich ist es jedes Mal ein toller Wochenabschluss.“
Felix Bär, Lehrer einer vierten Klasse in der Konrad-Groß-Schule:
„Frau Steinkrug macht einmal pro Woche mit meiner 4. Klasse, die sich im Wechselunterricht befindet, Online – Musikunterricht. Frau Steinkrug bietet dabei sehr abwechslungsreiche musikalische Übungen an. Nach einer kurzen Erwärmungsphase setzt Frau Steinkrug dabei Lieder mit passenden Bewegungen mit den Kindern um. Auch haben die SchülerInnen einen Wetterbericht in musikalische Bewegungen umsetzen dürfen. Besonders viel Spaß haben die Kinder am Liederrätsel, bei dem live vom Klavier vorgespielte Lieder erraten werden müssen. Den SchülerInnen gefällt diese Art des Musikunterrichts sehr gut.“
Stefanie Kraft, Lehrerin einer vierten Klasse in der Konrad-Groß-Schule:
„Gebannt verfolgen die Kinder Marie-Laure auf dem großen Bildschirm. Mit offenen Mündern ahmen sie die Bewegungen zum Lied vom Tausendfüßler nach. Schnell merken sie sich die Schritte und rhythmisieren den Song mit Bodypercussion. Das ist ein Spaß in diesen bewegungsarmen Monaten!“